digitale Fotografie...
Seit Ende Mai 2003 bin ich auch Besitzer einer DigiCam. Als langjähriger, qualitäts- verwöhnter Spiegelreflexer habe ich lange Zeit die Entwicklung der DigiCams nur mit "einem Auge" verfolgt. Über Auflösungen von 1 oder 2 MegaPixel habe ich nur geschmunzelt: hatte ein Bild des Negativfilms doch 30 MegaPixel oder mehr.
Und dann der Preis - dafür konnte man sich eine gute Spiegelreflex und reichlich Filme kaufen. Die Papierabzüge kosteten ein mehrfaches der Negativ-Abzüge. Für mich war das alles (noch) zu teuer - und die Möglichkeiten einer Spiegelreflex hatte eine DigiCam auch nicht.
Als sich dann vor einigen Monaten in meinem näheren Umfeld immer mehr DigiCams "tummelten", war mein Interesse geweckt.
Das inzwischen günstige 3 mal 3 Verhältnis (3 MegaPixel, 3 fach optisches Zoom, ca. 3 Hundert Euro) und die günstigen Preise von Papierabzügen (10 x 15cm für ca. 20 cent) brachten das Thema DigiCam in den Vordergrund.
3 MegaPixel, etwa 1/10 eines Negativfilms - reicht denn das?
Von dieser Pixel-Manie habe ich mich erst einmal befreit, indem ich gerechnet habe:
Eine sehr gute Bildqualität erreicht man bei 250 bis 300 dpi (dpi = dots per inch - Bildpunkte pro 25,4mm)
Eine Kamera mit 3 MegaPixel hat 2048 horizontale Bildpunkte, das sind in cm: 2048 / 300 * 2,54 = 17,4cm. Das heißt, ich erhalte einen 13 x 18 cm Abzug in einer Qualität, die nicht vom Analogfilm zu unterscheiden ist.
Nur welche Kamera sollte es sein?
Zwischenzeitlich hatte ich eine dämpfenden Begegnung mit einer DigiCam:
Ich sollte ein Foto unseres Besuchs mit deren DigiCam machen. Nach Auslösen der Kamera passierte nix - ich wartete. Als die Kamera dann endlich auslöste, liefen schon wieder Personen durchs Bild.
Nach dieser Erfahrung stand für mich folgende Prioliste fest:
1.gute Optik / scharfe Bilder (mind. 3-fach optisches Zoom,
das werbewirksame digitale Zoom auf keinen Fall überbewerten - das entspricht einer Ausschnittsvergrößerung und verpixelt die Bilder bei starker Nutzung)
2.kurze Auslöseverzögerung (dann klappts auch mit den Schnappschüssen)
3.keine teuren Spezialakkus (am liebsten Mignonformat)
4.wenn möglich, keine Speicherkarten eines Monopolisten
(immer mehr gehen zur kompakten SD-Card über - SD steht übrigens für secure digital, nicht für San Disk)
Bei der Suche im Internet nach "kurze Auslöseverzögerung" stieß ich immer wieder auf eine Kamera von Ricoh. Ich ließ mir "unbehandelte" Testbilder des Vorgängermodels (RR30) und der Ricoh Caplio G3 von Bekannten / Freunden zukommen. Die Schärfe und Farbqualität haben mich überzeugt.
Die Energie kommt aus 2 Mignon Batterien oder NiMH-Zellen und als Speicher kommen SD- oder MultiMedia-Karten zum Einsatz. Passte alles mit meiner Prioliste überein - die Entscheidung war gefallen.
Über idealo.de habe ich eine Weile die Preise verfolgt und schließlich für 250,-Euro bestellt (Listenpreis 349,-). Es gibt sicher noch günstigere Läden. Wenn man die Bewertung durchliest, wird man schnell Abstand nehmen.
Ein nach dem Kauf gelesener Test bestätigt meine Erfahrung:
...eine sehr geringe Auslöseverzögerung von nur wenigen Zehntelsekunden. Daran hat der schnelle und präzise Autofokus einen nicht unerheblichen Anteil...
...Hinsichtlich der Farben gibt sich die Kamera keine Blöße; alle Kanäle werden authentisch und ausgewogen erfasst...
Als ich die ersten Papierabzüge abgeholt habe, war ich ziemlich platt:
Fotos, gemacht mit der mittleren Kamera-Auflösung 1280 x 960 Pixel (das sind etwas über 1,2 MegaPixel !), hatten auf 10 x 15cm abgezogen eine ausreichend gute Schärfe. Ebenso war ich von der Natürlichkeit der Farben angetan. Sicherlich hängt die Qualität auch vom Labor ab - ich habe die Bilder über das Fujicolor Labor abziehen lassen.
Noch ein Tip zur Bestellung von Papierabzügen:
Man kann von zu Hause aus die Bilddaten zum Labor übertragen. Die Bilder haben, je nach Motiv und Auflösung, bei einer 3 MegaPixel-Kamera zwischen 600 kByte und 1,3 MegaByte. Da kommen bei ein paar Bildern schnell große Datenmengen zusammen.
Wer kein DSL hat (auch bei DSL geht das Upload langsamer als das Download) und sich die lange Übertragungszeit zum Labor ersparen möchte, sollte einen Shop suchen, der einen Bestell-PC hat, wie z.B der MediaMarkt.
Die Abwicklung ist einfach:
Speicherkarte in den Bestell-PC, Bilder auf dem Touchscreen auswählen, ebenso Größe und Anzahl, alles bestätigen - fertig.
Nach 3 bis 4 Tagen liegen die Bilder abholbereit im Fach.
Sie können 2 Beispielfotos abrufen, die nur verkleinert und leicht komprimiert wurden, um die Ladezeit in Grenzen zu halten.
Farblich und kontrastmäßig sind die Bilder unbehandelt.

Das erste Bild zeigt unsere Terrasse im Licht der untergehenden Sonne. Die warmen Töne der untergehenden Sonne kommen voll zur Geltung.
(Dateigröße: 98457 Bytes)

Das zweite Bild zeigt einen Teil des Gartens hinter dem Carport. Das lasierte Holz wirkt sehr natürlich, ebenso das Gras und die Pflanzen.
(Dateigröße: 156581 Bytes)